· Vortrag

Ein Jahr Lula: Hoffnung für den Amazonas?

Der Amazonas-Urwald: Baumriesen, Wassermassen, Lianen, geheimnisvolle Töne, wunderbare Tierwelt. Ist es damit bald vorbei? Der neue Präsident Lula da Silva hat versprochen, den Amazonasschutz voranzutreiben. Und wirklich, die Abholzungsraten sinken seit Anfang des Jahres. Doch nun zeichnet sich noch eine andere sehr bedrohliche Entwicklung ab: Das internationale Verbrechen hat sich im unzugänglichen Norden Brasiliens niedergelassen.

Besonders gelitten haben während der Regierungsjahre unter dem rechtsextremen Präsidenten Bolsonaro (2019-2022) Indigene. Zunehmend ist das gesamte Amazonasgebiet, seine Fauna und auch die Bewohner*innen mit Quecksilber vergiftet. Das ist eine Folge des illegalen Goldabbaus. Der funktioniert Hand in Hand mit illegalem Drogen- und Waffenhandel. Wer sich dagegen wehrt wird bedroht, vergewaltigt oder ermordet. Indigenen Aktivist*innen nehmen sich in den letzten Jahren sehr in Acht.

Die Zivilgesellschaft war erleichtert, als Lula Ende Oktober 2022 die Stichwahlen gewann. Denn er setzte einige neue Minister*innen ein, die die Anliegen der Schwarzenbewegung, der Indigenen, der LGBTIQ+Gruppen unterstützen. Allerdings muss Lula im korrupten und patriarchal-konservativen politischen System immer wieder schwierige Allianzen und unselige Kompromisse eingehen. Vor allem Umweltfragen stehen für Lula oft hintenan.

Gudrun Fischer berichtet von den Veränderungen unter Lula, von ihren letzten Recherchereisen in das Amazonasgebiet und ihren Besuchen in drei indigenen Dörfern.

Mit Fotos und Audioeinspielungen aus dem Amazonasgebiet.

Gudrun Fischer ist auf Umwelt, Wissenschaft, Gesundheit und Brasilien spezialisiert. Sie arbeitet als freie Radio-Journalistin für den öffentlich rechtlichen Rundfunk (Deutschlandfunk und ARD). Ihre Kindheit verbrachte sie in Südbrasilien, ihre Jugend in Bayern. Nun lebt sie in Bremen und Rio de Janeiro.

 

Mit Gudrun Fischer | Eintritt frei
In Kooperation mit der Heinrich Böll-Stiftung Bremen

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